Umbau Dachterrasse

In diesem Post beschreibe ich mein erstes „mechanisches“ Umbauprojekt – ein neuer Terrassenbelag aus Holz.

Kaum etwas ist entspannter, als auf einer ruhigen Terrasse in der Sonne zu brutzeln oder einen Abend ausklingen zu lassen. Also theoretisch. Derzeit fehlt dazu eine einladende Terrasse. Also bauen wir eine. Oder versuchen es zumindest. 😀

Demontage

Zuerst muss der gesamte alte Terrassenbelag entfernt werden. Zum einen ist er ziemlich verwittert und zum anderen kann die genaue Vermessung für die Unterkonstruktion durch den abgesenkten Ablauf erst im Rohzustand durchgeführt werden.

Die Grundfläche beträgt ca. 19 m² und dementsprechend mussten dutzende Gehwegplatten und ein paar Zentner Split entfernt und freudig in den Keller getragen werden.

Isolation und Abdichtung

Die bestehende EPDM-Dichtung hat sich in den 20 Jahren zusammengezogen, sodass die Ränder unter Spannung standen. Die scharfkantigen Träger der Unterkonstruktion können dadurch nicht mehr bis zum Rand gezogen werden oder könnten in die Dichtung einschneiden. Dazu kommt, dass die verwendete Isolation von eher schlechter Qualität war und ein Ersatz sinnvoll erscheint, wenn ohnehin alles abgedeckt ist.

Die neue Isolation hat einen doppelt so grossen Wärmewiderstand wie die bestehende, was die Hoffnung nährt, dass das darunterliegende Zimmer im Winter nicht mehr chronisch kalt bleiben muss.

Der Ersatz von Dichtung, Dämmung und Beschlag wurde extern beauftragt und innerhalb von 2,5 Arbeitstagen umgesetzt. Damit war der Rohbau abgeschlossen und die Montage des Terrassendecks konnte beginnen.

Montage Unterkontruktion

Bei der Unterkonstruktion kommt ein Alu-System mit unsichtbaren Befestigungsclips zum Einsatz. Der knifflige Teil ist, herauszufinden wie das überhaupt montiert wird. Ein Test mit einem Reststück hilft da sehr.

Das Deck wird mit einem leichten Gefälle von der Türe weg ausgerichtet. Nicht unbedingt wegen des Wasserablaufs – die Bohlen liegen quer zum Gefälle, sondern um im hinteren Bereich nicht sinnlose hohe Abstützungen montieren zu müssen. Da die Unterlage nicht sehr eben ist, kommen wasserdurchlässige Gummimatten mit 3 und 8 mm sowie höhenverstellbare Kunststofffüsse zum Einsatz.

Die einzelnen Profile der Konstruktion wegen ausgehend vom höchsten Punkt der Terrasse nivelliert. Es gibt keinen Kreuzverbund, die Lage bleibt durch die Klemmwirkung der Befestigung erhalten und das ganze Deck kann arbeiten (Empfehlung des Lieferanten). Der Abstand zwischen den 13 Profilen beträgt ca. 46 cm pro Stück, im Bereich der Überlappung ca. 30 cm.

Nach dem groben Ausrichten der Profile und dem Einstellen der Zielhöhe am Anfang, in der Mitte und am Ende mussten in den Zwischenräumen nur noch Abstützungen in der richtigen Höhe errichtet werden. Die Profile sind an den verstellbaren Stützen verschraubt.

Montage Holzdeck

Die Montage des Holzdecks ist grundsätzlich recht simpel. Mit einer Kappsäge werden die Bohlen in die richtige Länge geschnitten, angelegt und die Klemmen montiert. Die erste und letzte Leiste ist verschraubt. Aufgrund der Form der Terrasse mit der Ausbuchtung im Türbereich wurde die Montage mit der ersten durchgehenden Bahn gestartet. Hinzu kommt, dass die neuen Metallabdeckungen nicht genau rechtwinklig montiert wurden und so ein ungleichmässiger Spalt zwischen Hauswand und Deck entstand. Da muss man durch.

So schön man die Bohlen auch ausrichtet, beim Verspannen mit den Klemmen entstehen unterschiedliche Kräfte, so dass sich die bereits verlegten Bohlen nachträglich noch verschieben können. Nach ein paar Reihen wurde nochmal alles demontiert und mit den gemachten Erfahrungen nochmals begonnen. Anschliessend ging die Montage fluffig voran, so dass nach 2 Tagen Arbeiten das gesamte Deck montiert war. Die Schnittkanten wurden mit Stirnkantenwachs behandelt. Die Längsschnitte in der ersten bzw. letzten Reihe wurde dann mangels Säge durch den Schreiner erledigt.

Nun freuen wir uns auf sommerliche Tage auf unserer neuen Dachterrasse. Die erste Hoffnung hat sich erfüllt, man kann den Boden selbst an einem heissen Sommertag gut barfuss betreten. 🙂 An die Farbe muss man sich nicht gewöhnen, die ist nach drei Wochen weg.

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